MEDIENINFORMATION 18.11.2022/576

Siegel würdigt interkulturelle Orientierung von Verwaltungen und sozialen Institutionen

Rhein-Sieg-Kreis (hei) – Jetzt verliehen Kreisdirektorin Svenja Udelhoven und Reiner Mathes, Sprecher der AG Wohlfahrt, das Siegel „Interkulturell orientiert“, im Namen der Initiatoren des Siegels: des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises in Kooperation mit den Integrationsagenturen der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V., des Diakonischen Werkes des Ev. Kirchenkreises An Sieg und Rhein sowie des Caritasverbands Rhein-Sieg e.V.. Damit würdigten sie bei der festlichen Veranstaltung im Siegburger Kranz Parkhotel die interkulturelle Perspektive der ausgezeichneten Verwaltungen und sozialen Institutionen.

„Interkulturelle Vielfalt ist ein Schatz von unermesslichem Wert!
Für uns, für unsere Gesellschaft. Wir erkennen diesen Wert erst, wenn wir uns öffnen! Wenn wir neugierig auf Neues, auf Unbekanntes sind! Wenn wir Vielfalt als Chance erkennen“, mit diesen Worten begrüßte Kreisdirektorin Svenja Udelhoven die Anwesenden. „Mein Dank gilt neben den Institutions- und Kommunenvertreterinnen und -vertretern natürlich auch und insbesondere dem Engagement des Siegelverbundes und meiner Kolleginnen und Kollegen des Kommunalen Integrationszentrums, für die – genauso wie für mich- die Siegelverleihung heute und hier ein Herzensprojekt ist“, würdigte Udelhoven deren Engagement und appellierte, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.     

„Wir sind als AG Wohlfahrt sehr froh,“ betonte Reiner Mathes als Sprecher der Wohlfahrtsverbände, „an dem regionalen Prozess der interkulturellen Öffnung und Kompetenz öffentlicher und sozialer Institutionen beteiligt zu sein. Nach fünf Jahren stellen wir in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden der beteiligten Verwaltungen Fortschritte fest. Aber wir erleben auch, dass Institutionen oft nur sehr träge auf Versuche reagieren, ihre Organisationskultur und Abläufe zu verändern, dass sie für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sind. Ein Beweis dafür, dass diese „Mammut-Aufgabe“ noch nicht beendet ist und fortgeführt werden muss. Weitere regionale Institutionen sind noch in der Warteschleife,“ betonte Reiner Mathes.

Drei Institutionen und eine Stadtverwaltung haben sich die Auszeichnung neu verdient: die Stadtverwaltung Sankt Augustin, der Deutsche Kinderschutzbund Ortsverband Hennef e.V., der SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis e. V. und die VHS Rhein-Sieg. Die Gemeinde Swisttal, die Stadt Troisdorf sowie das jobcenter rhein-sieg erhalten eine Re-Zertifizierung. Diese sieben hatten den Siegel-Prozess, welcher aus einer Beratung, der Festlegung von Meilensteinen und der Überprüfung des Fortschrittes durch eine Jury besteht, erfolgreich begonnen bzw. weiter fortgeführt. Dieser Prozess ist einmalig in NRW.

Professor Dr. Henrique Ricardo Otten, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, sprach zur Evaluation und Bedeutung des Siegels „Interkulturell orientiert“.     

2017 unterzeichnete der Rhein-Sieg-Kreis mit den drei Kooperationspartnern – dies sind die Kurdische Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V., das Diakonische Werk des Ev. Kirchenkreises An Sieg und Rhein sowie der Caritasverband Rhein-Sieg e.V.  – eine Kooperationsvereinbarung zur Installierung eines Siegels „Interkulturell orientiert“.

Das Siegel steht unter dem Motto „Wer verstehen will, muss manchmal die Perspektive ändern“. Es verfolgt die nachhaltige interkulturelle Öffnung von Einrichtungen, Verwaltungen und Organisationen im Rhein-Sieg-Kreis. Ein wichtiges Ziel ist es, Integration als Querschnittsaufgabe ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. So soll zum Beispiel der Beschäftigtenanteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte auf allen Laufbahnebenen erhöht werden. Interkulturelle Öffnung soll als integraler Bestandteil der Personal- und Organisationsentwicklung verstanden werden.